Wie läuft die Ausbildung ab?

Wann sollte man mit dem Training beginnen? - So früh wie möglich. Im besten Fall bereits ab der 12. Woche. Zu Beginn wird der Grundgehorsam des Hundes aufgebaut und die Grundkommandos gefestigt. Dafür bekommt ihr regelmäßig "Hausaufgaben" für zuhause.
1. Schritt- Der Kontakt im Freundeskreis/Morgenkreis
Ein zentraler Bestandteil der Mantrailingausbildung ist der Aufbau der vertrauensvollen Beziehung zwischen Hund und Mensch. Der sogenannte "Morgenkreis" dient der Förderung der sozialen Bindung und zur positiven Verknüpfung von Menschennähe.
1. Alle Teilnehmer des Trainings stellen sich im Kreis auf. Jeder hat ein besonders beliebtes Leckerli des Hundes in der Hand. Der Hundeführer steht mit seinem Hund in der Mitte des Kreises- der Hund ist dabei ohne Leine und kann sich frei bewegen.
2. Einer nach dem anderen kniet sich ab, ruft den Hund zu sich und belohnt ihn, sobald sich dieser vor ihm absetzt. Für jede erfolgreiche Kontaktaufnahme gibt es ein Leckerli.
3. Anschließend ist der nächste dran.


2. Der Aufbau der Suche
Wenn der junge Hund Vertrauen gefasst hat, starten wir mit der gezielte Geruchsverknüpfung- ein spielerischer Einstieg in die Sucharbeit.
Dazu legen wir einen größeren Gegenstand, der später gesuchten Person (z.B. Kleidungsstück) auf den Boden und verteilen Leckerlis darauf. Der Hund bekommt alles gezeigt, während die "vermisste" Person gut sichtbar wegrennt. Das Wegrennen aktiviert den natürlichen Jagdtrieb und steigert die Motivation zur Suche.
Anschließend darf der Hund zum Geruchsartikel. Während der die Leckerlis aufnimmt, speichert er ganz nebenbei den menschlichen Individualgeruch. Danach wird er in die Suche geschickt- mit hoher Motivation und ersten Erfolgserlebnissen.
So entsteht auf spielerische Weise die erste Verknüpfung von Geruch, Spur und Belohnung.
3. Vom Sichttrail zur echten Spur
Mit zunehmender Übung werden die Trails länger- der Hund sieht nun nicht mehr, wer sich versteckt hat. Stattdessen bekommt er nur noch den Geruchsartikel präsentiert.
Auch die Artikel selbst verändern sich: Anfangs groß und offen, später klein und schließlich luftdicht verpackt in einer Tüte. Der Hund lernt, den Individualgeruch gezielt aufzunehmen- egal in welcher Form.
Während der Streckenkonditionierung kennt der Hundeführer den Trailverlauf. So lernt er seinen Hund richtig zu "lesen" und ihn zu unterstützen. Der Hund wiederum lernt, sich am stärksten Geruchsband zu orientieren.
Im letzten Schritt folgen "doppelblinde Trails": Weder der Hundeführer noch der Flanker (Helfer) kennen den Weg oder das Ziel. Jetzt arbeitet der Hund völlig selbstständig- wie später im Ernstfall.
Dieser gesamte Prozess dauert zwischen 1,5 und 3 Jahren.


Weitere Trainingsinhalte und Nachweise
- Differenzierung
- Kreuzungsarbeit
- Begegnungen
- Menschenansammlungen "Umwelttraining"
- Sachkundenachweis
- Eignungsprüfung
- Mantrailerprüfung (nach DLRG+ Rettungsschwimmer)
- San A/B oder Ersthelfer (alle 4 Jahre)